FZS1000 Fazer Cockpit
Informationen zum Cockpit der FZS1000.
Wichtige Signale und Bilder der Platine.
Drehzahlmesser- und Geschwindigkeits-Modul bestehen jeweils aus einem Drehspulinstrument und einem LCD-Display.
Die Displays sind nicht identisch. Die Kontakte
sind mit der Hauptplatine verlötet, die Module können daher nicht einfach abgeschraubt werden.
Die Sin-/Cos-Signale für die Drehspulinstrumente werden von IC1 generiert.
Das LCD für die Kilometeranzeige hat insgesamt 16 gemultiplexte Signalleitungen.
Die Belegung des Signalsteckers.
Austauschen des Cockpits
Beim Austausch oder Weglassen des Cockpits sind 2 wichtige Dinge zu beachten:
- Der Lüfter für die Wasserkühlung wird vom Cockpit gesteuert. Wenn diese Funktion fehlt wird der Lüfter NICHT mehr angesteuert
- Der Tachogeber bekommt seine Spannungsversorgung vom Cockpit. Falls der originale Geber weiterhin benutzt werden soll muss das entsprechende Kabel mit 12V verbunden werden.
Austausch gegen ein R1-Cockpit
Die Cockpits der R1-Baureihen RN01 und RN04 sind elektrisch sehr ähnlich zur FZS1000. Tachoanzeige und Drehzahl
funktionieren ohne Änderungen, ebenso alle Warnleuchten.
ACHTUNG!
Die Verbindungsstecker sind mechanisch identisch aber völlig anders belegt! Nicht ohne Änderung in Betrieb nehmen!!
R1 RN04
Die Belegung des R1-RN04-Cockpits kann durch Umsetzen der Kabel auf die Belegung des FZS1000 Kabelbaums angepasst werden. Es funktioniert danach problemlos, mit Ausnahme der Tankanzeige.
R1 1998 RN01
Die Belegung des RN04-Cockpits ist fast identisch mit dem der RN01.
Der Lüfter wird allerdings NICHT angesteuert und bleibt immer aus!
Die Kabel im Stecker können ohne grossen Aufwand entriegelt und umgesteckt werden.
Bei der RN01 wird der Lüfter noch über einen Temperaturschalter eingeschaltet.
Bei der RN04 (genau wie auch bei der FZS1000) wurde auf einen temperaturabhängigen Widerstand
(NTC) gewechselt der zwingend die Elektronik im Cockpit benötigt und darüber den Lüfter über ein Relais steuert. Das
RN04-Cockpit ist daher prinzipiell der bessere Ersatz.
Die R1 Modelle verfügen nicht über eine kontinuierliche Tank-Füllstandsanzeige. Es ist nur eine Tank-Leer-Warnlampe
vorhanden die über einen NTC funktioniert. Ebenso sind die Tank-Geber nicht einfach austauschbar. 2 einfache
Lösungen sind möglich:
- Den NTC-Sensor (aus einem zerlegtem R1-Tankgeber) in der korrekten Höhe am Schwimmergestänge der FZS anbringen.
Den Schwimmer arretieren. Den NTC an die Signalkabel anschliessen.
- Den FZS Sensor weiterverwenden. Die Verbindungen auf der
Schleifer-Keramik entsprechend der folgenden Skizze unterbrechen (rote Linie). Nur die Kontakte der "Leer-Position" bleiben verbunden (die
oberen 2, oder nur der oberste, je nachdem wo geschaltet werden soll). Der Schalter/Schleifer macht damit nur im "Leer"-Zustand eine Verbindung
In die Zuleitung zum Geber einen 150 Ohm Widerstand einbauen. Zusätzlich einen 1500 Ohm Widerstand vor dem 150 Ohm Widerstand nach
Masse einbauen.
Der RN04-Tank-Sensor ist eine sog. NTC. Im "Voll"-Zustands hat er einen Widerstand von einigen K-Ohm. Sobald der Sensor in der "Luft" hängt (nicht im Benzin
eingetaucht) heizt er sich auf und sein Widerstand sinkt auf wenige 100 Ohm ab.
Die Widerstände sind notwendig weil das Cockpit sowohl einen Leerlauf als auch einen Kurzschluss als Fehler erkennt und die Warn-Lampe dauerhaft blinkt.
Bei einem Tausch des Cockpits gegen ein nicht-R1-Modell ist darauf zu
achten dass der Lüfter normalerweise nicht angesteuert wird! In diesem Fall sollte ein Temperaturschalter
der RN01 eingesetzt und der Lüfter neu verdrahtet werden. Oder es kommt eine spezielle Lüftersteuerung zum Einsatz.
Umprogrammieren
Im Cockpit sitzt ein EEPROM dass alle wichtigen Daten zur Steuerung der Anzeigen und des Lüfters enthält. Dort wird ebenfalls der aktuelle Kilometerstand gespeichert.
Ich habe es geschafft das EEPROM auszulesen und weitgehend zu dekodieren. Damit ist es z.B. möglich ein US-Cockpit auf metrische Einheiten umzuprogrammieren.
FZS600 1998 : Belegung des Cockpitsteckers
In die Zuleitung zum Geber einen 150 Ohm Widerstand einbauen. Zusätzlich einen 1500 Ohm Widerstand vor dem 150 Ohm Widerstand nach Masse einbauen.
Als Ergänzung noch die Belegung des Steckers der ersten FZS600 Fazer.
Der Stecker der 5DM-Modelle ist deutlich grösser und hat 20 Pins. Das Cockpit hat eine sehr ähnliche Optik, ist aber
elektrisch völlig anders aufgebaut als das der 1000er.
Weitere Infos zum 600er-Cockpit sind hier zu finden.
Cockpit Reset
Aufgrund der sehr langen Leitungswege und einer (serienmässig) recht knappen
Dimensionierung der Leitungen gibt es einen erheblichen Spannungsabfall bis zum im Cockpit.
Die im Cockpit anliegende Spannung kann deshalb selbst unter normalen Bedingungen bis zu 2V unterhalb der
Batteriespannung liegen.
Diese Spannung ist gerade noch ausreichend für eine normale Funktion des Cockpits. Aus dem gleichen Leitungsstrang
werden aber auch noch viele weitere Verbraucher gespeisst
(Cockpit, Scheinwerfer, Lüfter).
Bei schwacher Batterie und gleichzeitig wenig Ladestrom (Motor im Stand, sehr warme Umgebung, Lüfter schaltet ein)
kann es dann passieren dass die Mindestspannung (~10V) kurzzeitig unterschritten wird. Als Folge macht das Cockpit
einen Reset. Dabei leuchten alle Warnlampen zum Test kurz auf und die Zeiger der Instrumente gehen kurzzeitig
zurück auf den Nullanschlag. Manchmal geht dabei auch die Uhrzeit verloren.
Das Verhalten ist zwar sehr unschön aber sonst nicht weiter schädlich. Weitere Einzelheiten und Abstellmöglichkeiten sind
in diesem Dokument zu finden.