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Lüftersteuerung mit NTC

Der Lüfter für den Wasserkühler wird bei vielen Motorradmodellen über einen simplen Thermoschalter kontrolliert. Diese elektrischen Schalter haben genau 2 Zustände: EIN oberhalb 100°C, AUS unterhalb 95°C.

Bei einigen Motorradmodellen wird aber ein anderes Prinzip eingesetzt (z.B. Yamaha FZS1000). Dort wird die Temperatur laufend mit Hilfe eines NTCs elektronisch gemessen und ausgewertet und eine Elektronik entscheidet wann der Lüfter aktiviert wird.

Am Beispiel der FZS1000 wird das zu einem Problem wenn man das Cockpit umbauen möchte. Die Elektronik für die Temperaturauswertung befindet sich im Cockpit und die üblichen Nachrüst-Cockpits können keinen Lüfter ansteuern. In der Grafik ist das der mit "Cockpit" gekennnzeichnete Funktionsblock.
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Eine Lösung ist diese separate elektronische Lüftersteuerung:
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Das Messignal kommt von einem NTC-Sensor. Ein kleiner Mikroprozessor berechnet daraus die aktuelle Temperatur und entscheidet wann der Lüfter aktiviert werden muss. In den Kabelbaum würde die Elektronik in der folgenden Verschaltung eingefügt:
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Bedienelemente gib es nicht, nur 2 LEDs zur Anzeige des Zustands.
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Die Schaltpunkte sind fest auf 92/85°C eingestellt. Als Sensor ist die NTC-Kennlinie des originalen Yamaha-Sensors hinterlegt.

NTC Sensoren

Der NTC-Sensor der Yamaha FZS1000 ist im Thermostat im Wasserkreislauf eingebaut:
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Eine Alternative sind z.B. die Sensoren von Koso:
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Die Sensoren gibt es in Kombination mit Einschraubadaptern in alen denkbaren Grössen. Koso verwendet 2 verschiedene Typen von NTC-Sensoren, unterschieden durch die Steckerfarbe. Der "schwarze" Sensor ist sehr gut geeignet für Nachrüst-Lösungen. Praktischerweise hat Koso auch direkt ein passendes Verlängerungskabel im Sortiment.
Schwarz: bis 150°C, R_25°C=10kOhm, B=3435°K

VDO ist ein weiterer bekannter Anbieter von Sensoren.
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Leider sind deren Sensoren sehr niederohmig (zumindest die gängigen und bekannten). Als Folge werden die Messergebnisse spürbar ungenauer.
R_25°C=1kOhm, B=4150°K
Diese Sensoren stammen aus einer Zeit als sie noch direkt mit Drehspulinstrumenten verbunden wurden und höhere Ströme erwünscht waren. Heutzutage ist die im Vorwiderstand entstehende Verlustwärme einfach nur extrem lästig.

Anmerkungen

Es gibt viele Temperatur-Mess-Steuer-Bauvorschläge die auf dem bekannten DS18B20 von Dallas aufsetzen. Einfach weil das Setup sehr einfach ist, direkt digitale Ergebnisse liefert und in vielen Software-Bibliotheken bereits enthalten ist.
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Wer an sowas denkt sollte überprüfen ob der Sensor ein Fake ist. Bei einem Grossteil der Angebote auf dem Markt scheint das der Fall zu sein. Auf die Messergebnisse darf man sich daher nur bedingt verlassen.
Vor diesem Hintergrund ist die Auswertung einer analogen Spannung (= einen NTC verwenden) vielleicht doch eine gute/die bessere Alternative..?