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Kettenöler 2.0

Der Kettenöler 1.0 hat ganz ordentlich funktioniert, aber leider einen lästigen Nachteil: Er verölt auch alles was sich in der Nähe des Ritzels befindet. Am Ende des Tages sammlen sich gerne mal ein paar Tropfen am Seitenständer. Zudem gibt es im Stand immer einen "Nachlauf" von ein paar Tropfen. Anlass genug für eine Überarbeitung und eine Version 2.0.

Die erste, wesentliche Änderung ist das Versetzen des Tropfers zum hinteren Kettenrad. Eventuell abgeschleuderte Ölreste werden dadurch nicht länger in der Ritzelabdeckung gesammelt.
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Die Umverlegung der Öl-Leitung beginnt am Rahmendreieck, hinter dem Federbein. Dort endet die bereits vorhandene Leitung vom Ritzel-Öler. Ein kurzes Tygon-Stückchen sorgt für eine elastische Verbindung zur Schwinge. Von dort verläuft die Leitung weiter im Kanal der Bremsleitung. Am Ende folgt ein Bogen auf die andere Seite und die Befestigung unterhalb der Ritzelabdeckung.
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Die Öl-Leitung besteht aus 2mm Messingrohr, mit schwarzem Schrumpfschlauch für eine "Stealth"-Optik. Die Form folgt der Schwingen-Contour und ist entsprechend komplex. Das Halteblech "versteckt sich" an der Unterseite der Ritzelabdeckung. In Summe eine weitgehend unsichtbare Lösung.

Als weitere "Anti-Tropf" Massnahme wurde das Öl von "5W40 Motoröl vollsynthetisch" auf "80W Getriebeöl mineralisch" umgestellt. Die extem niedrige Viskosität hat das Nachtropfen sicherlich begünstigt. Und die speziellen Additive sind auch nicht passend, im Tygon kann man nach einiger Zeit dauerhafte Verfärbungen beobachten. Motoröl zu verwenden war wohl keine gute Idee..

Weiterhin habe ich die Ölpumpe zerlegt, gereinigt, die Dichtungen überprüft und die ganze Kette der sonstigen Leitungen auf Leckage untersucht. Das wurde im McCoi-Forum häufig als Standardantwort auf Nachtropfprobleme gegeben. Die Verwendung von Messingrohren, zur Minimierung von thermischen Ausdehnungen, gehört auch dazu.

Auch die Elektronik hat sich verändert und weiterentwickelt. Die aktuellste Variante arbeitet mit einem GPS-Modul und die Anzapfung des Geschwindigkeitsgebers entfällt. Das Gehäuse ist selbstgedruckt, hat 2 Taster und ein OLED-Display. Die Unterbringung im Stauraum wurde optimiert und es bleibt nun mehr Platz für das Bordwerkzeug.
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Die Versuche mit dem GPS waren bisher sehr erfolgreich. Zur Berechung der abgelaufenen Wegstrecke wird die GPS-Geschwindigkeit verwendet. Der Empfang unter der Sitzbank macht keinerlei Probleme. Für die Erprobung ist in der SW extra ein Datenspeicher implementiert über den man die historischen Empfangszustände der letzten 2 Stunden überprüfen kann.

Kettenöler 1.0

Der Einbau eines automatischen elektronischen McCoi Kettenölers hat bei mir schon Tradition. Einfach weil es praktisch ist, und weil ich es kann ..

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Der Ritzel-Tropfer ist ein 3,0mm Messing-Röhrchen (innen 2,0mm). Zur mechanischen Stabilisierung ist es in einem weiteren Röhrchen eingelötet (aussen 4,0, innen 3,0mm). Die Befestigung erfolgt an der Schraube vom Gangschalter. Die untere Öffnung sitzt genau vor dem äusseren Kreis der Ritzelzähne, ohne sie zu berühren.
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Die weiteren Komponenten befinden sich im Ablagefach unter der hinteren Sitzbank. Für den Öltank habe ich aus Platzgründen eine "Spezialausführung" gewählt. Die Tanknippel sind Eigenbau mit Messingschrauben (weil man das Löten kann) aus dem Baumarkt.
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Eine Montageplatte aus Plexiglas fixiert alle Teile (Tank, Pumpe und Elektronik).
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Die Montageplatte wird an den Haltepunkten des entfallenen USB-Adapters befestigt.
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Der sowieso sehr begrenzte Stauraum ist dadurch weitgehend aufgebraucht, das Bordwerkzeug passt aber noch rein.

Die Öler-Elektronik ist aus der "der guten alten Fazer" wiederverwendet. Zur leichteren Bedienung hatte ich damals einen kleinen Bildschirm hinzugefügt. Die Funktion ist simpel und ohne Extras. Nach Ablauf der eingestellten Entfernung wird die Pumpe für 300ms aktiviert. Im Bild erkennt man beispielhaft die Ziel-Entfernung von 4.0km, davon sind bereits 70,5% verstrichen.
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Der Öler benötigt das Geschwindigkeitssignal um die abgefahrene Entfernung zu bestimmen. Der nächstgelegene Anzapfpunkt ist der Steckverbinder am Motorsteuergerät, direkt neben dem ABS-Block (Details in der "Elektronik-Sektion ").

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Der Geber sitzt im Getriebe und detektiert (vermutlich) das Zahnrad des 5ten Gangs (28 Zähne). Man erhält damit
28 Impulse pro Drehung der Getriebeausgangswelle
Die Sekundärübersetzung ist 44/15 = 2,933. Damit errechnen sich
82 Impulse pro Radumdrehung
Bei einem Reifenumfang von 2013 mm entspricht das
41 Impulse pro Meter.
Dieser Wert wird von der Elektronik des Ölers benötigt um die Anzahl der Tachoimpulse in eine Entfernung umrechnen zu können.

Die Stromversorgung erfolgt über den freigewordenen Stecker des USB-5V-Adapters (Details in der "Elektronik-Sektion").
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