Update
Wieder sind ein paar Jahre vergangen und es gibt eine
neue Elektronik für den Kettenöler.
Die Anbindung an die Ganganzeige ist damit endgültig Geschichte. Den folgenden Text habe ich aber zur Unterhaltung beibehalten.
Der Kettenöler von McCoi
Dieser geniale Kettenöler stand schon lange auf meiner Wunschliste. Und natürlich wollte ich die Ganganzeige als Steuerung dafür nutzen. Im
Prinzip klang alles ganz einfach, nur alle paar Kilometer die Pumpe kurz Einschalten. Also ran ans Werk.
Die Tücke steckt aber im Detail. Die Pumpe benötigt einen sehr hohen Strom und sitzt räumlich weit entfernt von
der Ganganzeige. Daher habe ich beschlossen eine Zwischenelektronik zu bauen die in Pumpennähe sitzt und die hohen Ströme weit weg von der
Ganganzeige schaltet.
Der Sinn und die Vorteile der Kopplung von Ganganzeige und McCoi-Pumpe sind dadurch allerdings teilweise dahin. Die Verwendung der originalen
McCoi-Elektronik würde zu einem einfacheren System mit weniger Verdrahtungsaufwand, erprobtem Verhalten
und erweiterten Möglichkeiten führen.
Als Vorteil bleibt immerhin die komfortable Einstellung der Tropfmenge über ein Menü.
Bis jetzt habe ich mehrere tausend Kilometer mit dem Öler zurückgelegt und bin vom Ergebnis begeistert. Alles funktioniert
problemlos. Nach Augenschein ist die Kette perfekt geschmiert, ein leichter Ölfilm
aber kein Tropfen oder Abschleudern. Das Fehlen der automatischen
Regenumschaltung hat sich bisher noch nicht als gravierender Nachteil
gezeigt.
Das Motorrad wird damit immer perfekter und wartungsfreier, einfach draufsetzen und losfahren.
Strenge wirtschaftliche Massstäbe darf man dabei allerdings nicht ansetzen. Die reinen
Materialkosten und der Aufwand für die Montage sind erheblich. Diese Rechnung wird aber wohl bei jedem anders aussehen.
Ansteuerschaltung
Der McCoi-Kettenöler benutzt eine Pumpe zum genauen Dosieren der Ölmenge. Die Pumpe ist ursprünglich für den Betrieb mit
Wechselspannung konzipiert und benötigt kurze Spannungsimpulse zur Ansteuerung. Diese werden mit dem Monoflop-555 erzeugt, der
folgende Leistungs-FET schaltet den hohen Strom. Die Schaltung besteht zusätzlich noch aus einem Optokoppler und einem Spannungsregler.
Der Grund für die Verwendung einer Zwischenelektronik sind die hohen Schaltströme. Im Prinzip könnte
die Ganganzeige den FET auch direkt ansteuern. Dann würden aber die Schaltströme über die Masse des Cockpits abfliessen und evtl die
Elektronik stören. Durch die zusätzliche Ansteuerschaltung wird beides galvanisch getrennt und die Länge der Steuerimpulse muss nicht
aufwändig in der Software kontrolliert werden.
Zur Kontrolle ist noch eine LED direkt parallel zur Pumpe geschaltet. Sie ist provisorisch im Cockpit befestigt und soll entfallen wenn ich sicher
bin dass alles ordentlich funktioniert.
Die Verdrahtung an der Ganganzeige beschränkt sich auf 2 Drähte. Signalausgang ist der Pin "CLOCK" der übrigens auch beim
Programmieren des Atmels benutzt wird. Von dort geht das Signal zum Optokoppler in der Zwischenelektronik die in Pumpennähe sitzt.
Die Zwischenelektronik habe ich zu Beginn auf einer Lochrasterplatine aufgebaut. Mittlerweile existiert auch eine richtige Platine (Dank an
Markus). Die Abmessungen sind passend für eine kleines Kuststoffgehäuse.
Halterung für Pumpe
Alle Einzelteile des Systems müssen irgendwie/irgendwo befestigt werden. Ich habe einen geeigneten Platz unter der Sitzbank gefunden. Einen
einfachen Montagerahmen habe ich aus einer alten Tupper-Dose geschnibbelt und eingepasst.
Tropfer für Ritzel, Version 1
Kollege Frank hat bereits Pionierarbeit geleistet und eine sehr schöne und stabile Lösung zur Anbringung des Tropfers gebaut. Diese wollte ich
eigentlich im Endausbau ebenfalls übernehmen.
Tropfer für Ritzel, Sparversion
Leider muss zur Montage der vorhergehenden Version das Ritzel demontiert werden. Da ich noch nicht das notwendige Werkzeug zur Hand habe (und
auch ein wenig faul bin) habe ich mir eine Sparversion zusammen gelötet die leicht montiert werden kann. Vermutlich müssen die
Austrittsschnorchel noch ein wenig nachgebogen werden. Sie tropfen auf die Kante der seitlichen Gummierung des Ritzels.
Verkabelung
Ein Übersicht was alles zu verkabeln ist. Die beiden fetten Kabelwickel gehen nach vorne zum Cockpit (Ansteuerung und Kontroll-LED). In der Leitung
zur Batterie sitzt eine Sicherung. An der Batterie werden ringförmige Kabelschuhe zum Anschrauben benutzt.
Die Elektronik wird über Zündungs-Plus versorgt, nicht über Dauerplus (im Bild Mitte Unten). Dazu habe ich den
am Kabelbaum für Zubehör vorhandenen 3-poligen Stecker gegen eine 4-polige Variante ausgetauscht (sind leichter zu bekommen). Die Stecker
sind als Set bei Louis erhältlich. Der Kabelschuh bleibt original, es wird nur das Gehäuse gegen ein 4-poliges ausgetauscht, der Kabelschuh
rastet im Gehäuse.
Eingebaut
Neue Funktionen in der Software
Neuer Viewmode zur Kontrolle:
- Aktiviert
- 1 Ping alle 4000 Meter
- Regenmodus nicht aktiv
- nächster Ping in 1000 Metern, Balken wächst nach oben
Schnelle Umschaltung auf Regen am Menüanfang
Konfiguration
Untermenü Konfiguration Regenmodus
Einige Zeit später..
Nach einigen Jahren mit der oben beschriebenen Verdrahtung habe ich mich entschlossen die Elektronik für den Kettenöler getrennt
aufzubauen. Der Kettenöler hat keine Daten die es wert sind permanent in der Ganganzeige angezeigt zu werden, einmal eingestellt benötigt er
keine Aufmerksamkeit. Zudem störten mich die zusätzlichen Kabel die quer durchs Mopped zum Cockpit gezogen werden mussten.
Die neue Version basiert auf der Platine der Griffheizung.
Zur komfortableren Bedienung habe ich noch ein
Display
und ein paar Taster hinzugefügt. Das ganze sitzt wieder unter der Sitzbank auf einen Stück Plexiglas als mechanische Halterung. Das
Tachosignal wird direkt am Tachogeber angezapft.