Relais
Die Regelung kontrolliert die Pumpen und Ventile ausschliesslich über elektromagnetische Relais.
Die Ansteuerung erfolgt von der Regelbox über die Treiberstufen im ULN2004 (das Schaltbild zeigt beispielhaft
nur einen Strang). Das Hauptnetzteil liefert ungeregelte 30V für die Spannungsversorgung. Die Zuordnung
der Relais zu den Funktionen ist auf der Details-Seite zu finden.
Es sind 3 unterschiedliche Relaistypen verbaut:
- 1 x, SCHRACK, RP 458020, 12A / 250VAC, 20VDC, 3,5mm Raster, Öffner (K1)
- 4 x, SCHRACK, RY SR0024, 8A / 250VAC, 24DC, 5mm Raster, Öffner (K2, K3, K5, K6)
- 1 x, SCHRACK, RY SE0024, 8A / 250VAC, 24VDC, 5mm Raster, Schliesser (K4)
(Die Relaissparte von SCHRACK gehört seit 2002 zu Tyco Electronics)
Mit einer Ausnahme sind alle Relais "Öffner". Das bedeutet dass sie aktiv angesteuert werden müssen um die angeschlossenen Geräte abzuschalten.
Für meine simple Gasheizung sind alle Relais ganz erheblich (Faktor 10) überdimensioniert. Für die Langlebigkeit der Schaltkontakte könnte das leichte Vorteile bringen. Allerdings werden damit auch stärkere Ansteuerspulen eingesetzt mit höherem Strombedarf. Wegen der Öffner-Konfiguration sind sie fast dauernd aktiv und erzeugen Verlustleistung und Wärme. Die Langlebigkeit wird dadurch wieder rückläufig. Bei einem Ersatz der Relais kann man daher durchaus die nächst kleinere Ausführung wählen. Kritisch ist das aber alles nicht.
Vermutlich hat Viessmann alles sehr universell auslegen müssen und dabei auch Brenner mit schwerer Zusatzbeschaltung im Hinterkopf gehabt.
Relais austauschen, Version 1
In meiner Anlage habe ich 2 Relais gefunden die Probleme machen und nicht mehr sauber schalten. Nach
einer Laufzeit von mehr als 30 Jahren wundert mich das nicht. Ich tausche deshalb alle gegen "frische"
Exemplare aus.
Bei den üblichen Elektronikversendern ist es allerdings (fast) unmöglich einen direkt passenden Ersatz für
die antiken (80er Jahre) Relais zu finden. Die "Öffner"-Konfiguration ist total unüblich und 20V verwendet
ebenfalls niemand mehr. Sehr viel gängiger sind "Schlieser" (SPST-NO) oder Umschalter (SPDT). Das
Pinning ist meist nicht passend und die Lieferbarkeit schränkt die Auswahl weiter ein. Es ist daher
Improvisation gefragt.
Als Alternativen habe ich mir die folgenden Typen ausgesucht:
- 1 x RAYEX ELECTRONICS, LMR1H-24D, 16A / 250VAC, 24VDC, SPDT
- 4 x OMRON, G6RN-1 24VDC, 8A / 250VAC, 24VDC, SPDT
Das Austauschen war ein richiges "Gemetzel". Fast alle Lötanschlüsse hatten die falsche Position. Die Hälfte der Bohrungen sind neu gesetzt und die Beinchen sind passend umgebogen. Ein Grossteil der originalen Kupferbahnen ist entfernt und neu verdrahtet. (Achtung K3 hat auch eine "unsichtbare" Leitung auf der Oberseite zu X7.7).
Vielleicht wäre es doch pfiffiger gewesen die Relais-Beinchen mit kurzen Verlängerungsdrähtchen anzuschliessen und die Relais "schwebend" zu montieren..
Relais austauschen, Version 2
Die Elektronik von "Version 1" funktioniert nach dem Umbau ausgezeichnet. Der enorme Aufwand und die Optik
haben mir aber keine Ruhe gelassen. Deshalb habe ich (für meine zweite Platine) noch mehr Zeit in die Suche nach
besser passenden Relais investiert. Mit Erfolg, die folgenden Relais-Alternativen haben nun das jeweils passende
Schaltverhalten und Pinning und passen perfekt:
- 1 x, RT114024 (Tyco Electronics), 12A, 24V DC, 1440 Ohm, 3,5mm Raster, ÖFFNER (K1)
- 4 x, RM96-3031-35-1024 (RELPOL), 8A, 24 DC, 2200 Ohm, 5mm Raster, ÖFFNER (K2, K3, K5, K6)
- 1 x, RM96-3021-35-1024 (RELPOL), 8A, 24 DC, 2200 Ohm, 5mm Raster, SCHLIESSER (K4)
Mit diesen Typen sind fast keine Modifikationen notwendig werden. Einzige Ausnahme ist das RT114024 (K1, orangenes Gehäuse). Dort muss ein Beinchen entfernt und isoliert werden.
Genau unterhalb des entfernten Beinchens verläuft eine 230V-Kupferbahn. Zur sicheren Isolation habe ich dort zusätzlich ein Stück Kapton-Klebeband platziert.
Beim Entfernen der alten Relais und dem Vorbereiten der Platine muss man sehr behutsam vorgehen. Die Durchkontaktierungen und deren Restringe sind deutlich gealtert und korrodiert. Die Lötflächen habe ich vorsichtig mit einem Glasfaser-Pinsel gereinigt.