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OBD2, OBDII, OBD-II Übersicht

Das Kürzel OBD2 steht für On-Board-Diagnose Version 2. Es ist der generelle Oberbegriff für ein Diagnosesystem für Kraftfahrzeuge. Es überwacht alle abgasrelevanten Daten und eventuelle Fehler der Steuergeräte. Historischer Anstoss für dieses System waren die strengen US-Kalifornischen Anforderungen zur Luftreinhaltung. Seit ca 2004 ist OBD2 auch für europäische Autos verpflichtend.

https://de.wikipedia.org/wiki/On-Board-Diagnose
Die Beschreibung im englischen Wiki ist noch wesentlich ausführlicher:
https://en.wikipedia.org/wiki/On-board_diagnostics

Eine weitere, sehr ausführliche Beschreibung ist z.B. CSS Electronics zu finden:
https://www.csselectronics.com/pages/obd2-explained-simple-intro

OBD2 Steckverbinder

Als elektrischer und mechanischer Standard wurde mit der SAE J1962 ein 16-poliger Steckverbinder als Schnittstelle definiert.
OBD2
Der Steckverbinder muss leicht erreichbar in der Nähe des Fahrersitzes platziert sein. Üblicherweise links unten am ehemaligen "Sicherungskasten" oder in der Mittelkonsole/unter dem Radio.

OBD2 Protokolle

In den OBD2 Spezifikation sind 5 verschiedene Übertragungsprotokolle definiert die alle verwendet werden dürfen:
- ISO 15765 CAN
- ISO 14230 KWP2000
- ISO 9141-2
- SAE J1850 VPW
- SAE J1850 PWM

Die Protokolle verwenden unterschiedliche elektrische Schnittstellen und sind unterschiedlichen Pins im Stecker zugeordnet. Die vielen Protokolle sind ein Zugeständnis an die Fahrzeughersteller die ihre alten Sachen weiter verwenden wollten. Mittlerweile ist die Unterstützung von CAN verpflichtend. Egal welches Protokoll, der Inhalt der Basisdaten ist üblicherweise identisch.

(Quelle: https://www.csselectronics.com/pages/obd2-explained-simple-intro)
OBD2

Was kann man damit anfangen?

Mit den klassischen OBD2-Daten nicht sehr viel. Wie erwähnt geht es dabei primär um die Überprüfung der korrekten Funktion der Abgasreinigung. Es sind alle Daten aus dem Motorsteuergerät verfügbar die für die Bewertung wichtig sein könnten (Drehzahl, Lambda-Werte,..). Diese Datensätze sind genormt und für alle Fahrzeuge ähnlich. Ein nettes Gimmick um per Smartphone-App den aktuellen Motorzustand zu betrachten.

Interessanter wird es wenn der Motor Probleme macht. Die sog. DTCs (Diagnostic Trouble Codes) signalisieren Fehler, die auch abgespeichert werden. Der Fokus ist auch hier auf der Dokumentation der einwandfreien Funktion der Abgasreinigung. Eine Fehlersuche und -Analyse ist damit ebenfalls möglich, aber nicht das Hauptziel.

Steuergeräte kodieren oder sowas?

Das geht NICHT mit den einfachen OBD2-Dongle-App-Lösungen.

Aber alle Autohersteller benutzen dieselbe physikalische OBD2-Schnitstelle um auf ihre diversen Steuergeräte zuzugreifen. Dabei kommen aber immer sehr spezielle Software und Protokolle zum Einsatz. Aus diversen guten Gründen werden diese vertraulich gehalten. Es gibt aber ein grosses "Ökosystem" an Firmen die Spezialsoftware für z.B. die Wartung, Fehleranalyse und Kodierungen anbieten. Mit der passenden Software kann man daher prinzipiell vollständigen Zugriff auf alle Steuergeräte bekommen

Steuergeräte im Fahrzeug

Moderne Fahrzeuge haben diverse Steuergeräte verbaut, für jede Hauptfunktion ein eigenes. Viele sind nicht abgasrelevant, können aber über OBD2 angesprochen werden. Als Beispiel:

  • Motorsteuerung
  • ABS
  • Getriebe
  • Radio
  • Klima
  • Beleuchtung
  • Türöffner
  • ...

Die feine Aufteilung mag etwas übertrieben erscheinen. Sie ergibt aber Sinn damit z.B. das sicherheitsrelevante ABS mit Sicherheit von der Klimaanlage isoliert und unbeeinflusst bleibt.