Display-Anschlüsse am Raspberry Pi
Für den Raspberry Pi gibt es 3 gängige Methoden um ihn mit einem Display zu verbinden. Jede hat ihre Besonderheiten und
bevorzugten Einsatzbereiche:
- HDMI (High Definition Multimedia Interface) ist ein weit verbreiterter Standard, unproblematisch und schnell. Die Eigenschaften des Monitors werden automatisch erkannt und alles automatisch passend eingestellt. Es sind sehr hohe Auflösungen und Bilder pro Sekunde möglich. Es gibt genormte Kabel und Buchsen.
- DSI (Display Serial Interface) ist eine Spezifikation der MIPI Alliance. Raspberry verwendet diese Schnittstelle für ihr "offizielles" Display. Durch den seriellen Charakter ist es langsamer als HDMI. Die Kontaktierung erfolgt über ein 15-poliges Flachkabel.
- DPI (Display Parallel Interface) arbeitet im parallelen Modus mit 16 .. 24 Bit. Es benutzt die Signale des 40-poligen Erweiterungssteckers. Je nach Bit-Anzahl werden dadurch fast alle vorhandenen GPIOs belegt. Es kann dadurch zu starken Einschränkungen bei Erweiterungen kommen. Passende Stecker-Adapter sind nicht gängig.
Für die meisten "Maker"-Projekte wird die HDMI Schnittstelle verwendet. Das Angebot an Displays ist riesig und die Verbindung ist super einfach und narrensicher. Ein Nachteil sind die notwendigen Verbindungskabel und -Buchsen. Durch sie wird der Gesamtaufbau voluminös und unhandlich. Zudem muss man fertig konfektionierte Kabel mit gegebener Länge verwenden.
DSI ist vermutlich der beste Kompromiss für eine platzsparende und simple Verbindung. Die Displays sind aber meist nur speziell für Raspberry in den Angeboten. Positiv ist dass dieser Displaytyp fester Bestandteil des Raspberry OS ist und breit unterstützt wird.
Sonstige Displayschnittstellen (z.B. DPI) benötigen typischerweise erheblich mehr Aufwand in HW und SW. Mit etwas Glück existiert ein passender mechanisch/elektrischer Adapter. Hinzu kommen die notwendigen Änderung der Konfigurationsdateien im OS.
Viele Displaymodule haben auf der Rückseite eine Platine mit einer Adapterelektronik. Dort findet die Anpassung auf den jeweiligen Schnittstellentyp statt. Ebenso die Auswertung eines Touchscreens und die Helligkeitssteuerung für die Rückseitenbeleuchtung.
Die Elektronik kann sehr umfangreich werden und z.B. auch Audio-Unterstützung umfassen.
Diese Adapterelektroniken sind auch einzeln erhältlich. Je nach Ausführung können sie so ziemlich alles in alles konvertieren.
Remote Display
Der Vollständigkeit halber sollte noch der "Headless" Modus erwähnt werden. Dieser Modus arbeitet ganz ohne Display. Die Bilder werden (z.B. per VNC) zu einem Remote-PC übertragen und dort in einem Fenster dargestellt.
Stromversorgung und Touchscreen
Natürlich benötigt jedes Display auch eine Stromversorgung. Typischerweise wird der Strom vom 40-poligen
Erweiterungsstecker des RasPi abgezapt.
Viele Displays haben einen Touchscreen integriert. Dessen Signale werden über USB oder I2C kontaktiert.